Abstammung und Rassegeschichte der Terrier
Terrier sind mutige, lebhafte und aufmerksame Hunde mit einer robusten Konstitution. Das ist kein Wunder, denn ihre Vorfahren waren noch reine Gebrauchshunde, die hauptsächlich bei der Jagd auf Raubwild Verwendung fanden.
Großbritannien, das klassische Land des Sports und der Jagd, ist die Heimat dieser Hunde. Im Mittelalter wurden Terrier zuerst erwähnt und als „Terrours“ den Jagdhunden zugezählt. Zwar gibt es keine Abbildungen aus jener Zeit, doch wird in Jagdschilderungen von ihnen berichtet. Es sind schriftliche Zeugnisse über ihre Arbeit auf der Jagd.
Terrier jagen meist unter der Erde, in den Bauen von Fuchs, Dachs, Otter und so weiter. So leitet sich auch die Rassebezeichnung „Terrier“ von dem lateinischen Wort für Erde „terra“ ab. Man nimmt an, dass der Terrier Nachkomme von kurzbeinigen Jagdhunden ist.
Auf ihr Aussehen kam es nicht an, Hauptsache sie taugten zur Jagd. Weil das Jagen auf Wild zu jener Zeit das ausschließliche Vorrecht des Adels und der Großgrundbesitzer war, wurde es von den Terrierbesitzern keineswegs ungern gesehen, dass ihre Hunde lautlos wilderten und so manchen unerlaubten Braten für die Pfanne lieferten.
Unter der Erde hingegen, in Erdhöhlen und Felsspalten, kläfften sie hell und laut, um anzuzeigen, wo sich die Beute befand. Das ist noch heute Eigenart der meisten Terrier und deshalb sind sie bei unseren heutigen Jägern unbeliebt, weil sie über der Erde fast immer lautlos jagen und nur im Bau Laut geben.
Im Laufe der Zeit wurden die Terrier allgemein bekannt, weil sie sich auf der in Großbritannien so beliebten Fuchsjagd durch Mut, Unerschrockenheit und wegen ihrer geringen Größe unentbehrlich gemacht hatten.
Die Norfolkterrier, von denen auf meiner Homepage nachfolgend berichtet wird, sind eifrige Rattenbeißer, Maulwürfe und Mäuse jagen sie ebenso gerne.
In früheren Zeiten war diese Veranlagung viel wichtiger als heute.
Wenn Rattenplagen überhand nahmen, war die Ernte in Gefahr und der Besitz eines guten Rattenbeißers für jeden Farmer auf dem Lande, aber auch für die Stadtbevölkerung, sehr wichtig.
Die wettbegeisterten Engländer errichteten in den Pubs Arenen, in denen Hunderte von Ratten eingesperrt waren. Mit der Perfektion von Mordmaschinen stürzten sich die Terrier auf die Ratten, um sie tot zu beißen. Sieger war, wer in kürzester Zeit die meisten Ratten getötet hatte.
Als gegen Ende des vorherigen Jahrhunderts diese zweifelhaften Sportarten verboten wurden, wandten sich die Hundehalter neuen Konkurrenzen zu:
Hundeausstellungen hatten mit ihren Wettbewerben begonnen, für ein interessiertes Publikum zu sorgen und der Züchterehrgeiz erwachte mehr und mehr. War es noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts egal wie ein Terrier aussah, unterschied sich nun bald ihr Aussehen. Teils lag der Grund im besonderen Verwendungszweck, häufig aber auch im persönlichen Geschmack ihrer Besitzer.
Der heutige Norfolk Terrier ist ein so genannter niederläufiger Terrier. Die Überlieferung behauptet, dass die niederläufigen Terrier aus Schottland die ältesten seien, aber das kann heute kaum noch bewiesen werden.
Der Norfolk- und der Norwich Terrier haben eine gemeinsame Rassegeschichte. Sie entstanden aus verschiedensten Paarungen und Kreuzungen unterschiedlicher Terrier gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Bewusst geplant war ihre Schöpfung zunächst nicht, wurde dann aber bald wegen der guten Eigenschaften der Hunde gefördert.
Ihre Heimat ist das Herzogtum Norfolk an der Ostküste Englands. 1932 wurde die Rasse anerkannt und im Jahre 1964 wurde sie getrennt in die stehohrigen Norwich- und kippohrigen Norstküste Englands. 1932 wurde die Rasse anerkannt und im Jahre 1964 wurde sie getrennt in die stehohrigen Norwich- und kippohrigen Norfolk-Terrier.